HISTORIE
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hat sich der aus Mörlheim stammende Steinmetz Jakob Hoffmann in Knittelsheim niedergelassen und auf dem Anwesen in der Ottostraße sein eigenes Gewerbe gegründet.
Im Jahre 1935 vermachte Jakob den inzwischen weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannten Betrieb seinem Sohn Anton. Der aber geriet während der Kriegswirren in Gefangenschaft und konnte erst 1947 nach seiner Rückkehr beginnen, die verlorenen Jahre wieder aufzuholen.
Auch Antons Nachkomme begann seinen Weg zum Steinmetz mit einer Lehre in der väterlichen Werkstatt. Schon bald nach den Gesellenjahren legte Günter Hoffmann erfolgreich seine Prüfung zum Meister ab und übernahm 1975 in dritter Generation die Geschäfte vom Senior.
Bereits in seiner frühen Jugend entdeckte wiederum dessen Sohn Stephan seine Passion für diesen Beruf und fasste den Entschluss, ebenfalls in die Fußstapfen seiner Vorgänger treten zu wollen. Demgemäß freute er sich schon wenige Jahre später, nicht nur seinen Gesellenbrief in Händen zu halten, sondern obendrein auch über die Auszeichnung als Landessieger im Steinbildhauerhandwerk.
1993 bestand er mit Erfolg seine Meisterprüfung und binnen fünf Jahren leitete er gemeinsam mit seinem Vater die Geschicke der Firma. Von 2008 an trug er dann die alleinige Verantwortung für den Traditionsbetrieb.
Indes folgt auch Marius, Stephans älterer Sohn, der gleichen Bestimmung. Nach dem Abitur und der anschließenden Ausbildung zum Steinmetz absolvierte er als Jahrgangsbester seine Gesellenprüfung. Im Nachgang wurde er dafür vom Bundesinnungsverband als Landes- und Bundessieger geehrt. Mit dem Abschluss zum Handwerksmeister und der zusätzlichen Qualifikation zum geprüften Restaurator rundete er sein Profil als Steinmetz und Bildhauer ab. Danach unterstütze er als Meister im elterlichen Betrieb seinen Vater, um seit 2024 selbst die inzwischen über hundertjährige Firmengeschichte fortzuschreiben...
Die Tage, in denen der Pferdekarren als typisches Transportmittel das Bild des Steinmetzes prägte, sind längst Geschichte. Mittlerweile sind moderne, technische Gerätschaften in einem fortschrittlichen Betrieb nicht mehr wegzudenken.
Einen gleichsam augenfälligen Wandel hat in den vergangenen Jahrzehnten auch die Vielfalt der verwendeten Materialien erlebt. Überwogen ehemals Felsen aus hiesigen Brüchen und später auch aus Frankreich, so hat besonders die Fülle verschiedenster Farben und Maserungen bei Steinen aus entlegenen Herkunftsländern - wie Indien und China - zu einer willkommenen Bereicherung geführt.
Das Geheimnis der ungebrochenen Leidenschaft für diese Handwerkskunst liegt aber auch nach fünf Generationen noch immer darin, dass die verwendeten Werkzeuge und die damit verbundenen Fertigkeiten bis auf den heutigen Tag in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben sind.